Geschichte

Der Kirchenchor Schüpfheim wurde im Jahr 1878 gegründet und zählt heute 26 Sängerinnen
und Sänger. Dem qualitätsbewussten Verein kommt bei den vielfältigen Auftritten nicht
zuletzt die zehnjährige Probenarbeit mit dem anerkannten Chorleiter und Professor der
Musikhochschule Luzern, Markus Zemp sowie die grosse Erfahrung  aus zahlreichen
Messegestaltungen in der Kirche zu Gute. Bei jährlich 15 bis 20 Auftritten, die der Chor in
Gottesdiensten, aber auch an weltlichen Feiern bestreitet, werden regelmässige
Orchestermessen an Ostern, Pfingsten und Weihnachten, Konzerte, Serenaden und offene
Singen durchgeführt. Dabei wird vielfältige Literatur sowie eine gute Zusammenarbeit mit
anderen musikalischen Gruppen und Vereinen gepflegt. Der Kirchenchor Schüpfheim steht
seit September 2017 unter der Leitung von Lukas Punter aus Malters. Von der grossen
Fachkompetenz und Ausstrahlung des jungen Kirchenmusiker lassen sich die Mitglieder
gerne begeistern und zu neuen vielseitigen Herausforderungen motivieren.

Aus der Vereinsgeschichte

In der Festschrift zum 100 – Jahr- Jubiläum von 1978 ist unter anderem nachzulesen, dass
anfänglich viele Kirchenbesucher den neu entstandenen Cäcilienverein ablehnten. Als Initiant
und Gründer gilt der damals erst 19 – jährige  spätere Nationalrat Joseph Anton Balmer. Ihn
unterstützte Kaplan Josef Waltert als erster Präsident. Dessen Neffe, Sebastian Waltert,
Pfarrer in Schüpfheim, amtete als Direktor, Aktuar und Kassier. Zwischen 1897 und 1914
übernahmen sechs Männer den Dirigentenstab, was auf wahrscheinliche Schwierigkeiten
hinweist. Ein unverwechselbares Gepräge verlieh dann Lehrer Josef Teuffer dem
Cäcilienverein von 1914 bis 1955. Seine hohen musikalischen Fähigkeiten waren gepaart mit
menschlicher und religiöser Ausstrahlungskraft. Die Einführung des gregorianischen Chorals
im Verein brachte zuerst eine gewisse Unruhe. Doch bald war die Choralgruppe mit vier
Herren und drei Töchtern – vom Volk „Allelujachörli“ genannt – kaum mehr wegzudenken.
Mit dem 1928 erschienenen „Laudate“ förderte Josef Teuffer neben der Mehrstimmigkeit den
Choral- und Volksgesang. Als besondere Höhepunkte seines Wirkens seien die
Vereinsjubiläen, 32 Primizen sowie die Kreissängertage und diverse Operettenaufführungen erwähnt.
 
Josef Teuffer
 

Veränderungen ab 1955

Im November 1955 starb Josef Teuffer überraschend an einem Herzschlag. Nachdem die
Pfarrei erst im Oktober einen neuen Pfarrer (Kaplan Hans Fleischlin) erhalten hatte, galt es
nun einen neuen Organisten und Chorleiter zu wählen. Vorbereitet mit dem   B – Diplom der
Schweizerischen Katholischen Kirchenmusikschule Luzern, trat Franz Hurni, späterer Rektor
der Kantonsschule Schüpfheim, in den kirchenmusikalischen Dienst. In der Folge wurde das
gesangliche Repertoire sukzessive erweitert und im weltlichen Bereich traten Konzerte mit
Opernmelodien und leichterer Musik an die Stelle der Operettenaufführungen. Mit den
liturgischen Erneuerungen durch das Vatikanum II (1962 – 1965), begann eine Zeit des
Umbruchs. Die Einführung des einheitlichen Kirchengesangbuches und der vermehrte
Wechsel von der lateinischen zur deutschen Sprache, veränderten das musikalische
Programm. Wenn auch ungern, wurde Liebgewonnenes geopfert, während geeignetes Neues
oft nicht sogleich zur Verfügung stand. Die Kirchenmusik bekam eine besondere rituelle
Funktion. Einerseits sollte der Cäcilienverein neu den Volksgesang führen, andrerseits die
Werke alter und neuer Kirchenmusiker in die Gottesdienste integrieren.
 

70 Proben und 172 Aufführungen

Einer Verpflichtung wie sie beispielsweise 1935 mit 70 Proben und 172 Aufführungen noch
an der Tagesordnung war, konnte der zum Kirchenchor umbenannte Cäcilienverein auch
aufgrund der zunehmenden Freizeitangebote nicht mehr selbstverständlich nachkommen. Die
jährlichen Einsätze wurden allmählich auf 40 Proben und 70 Aufführungen reduziert. Was
den Chor ausserhalb der Kirche herausforderte, waren gemeinsame Anlässe mit anderen
Kirchenchören sowie die Teilnahme an Kreis – und Kantonalgesangsfesten. Von diesen
kehrte der Verein jeweils mit glänzenden Kritiken heim. Auf positives Echo stiessen auch die
Übertragungen am Radio. Zum 100 – Jahr – Jubiläum des Kirchenchors wurden zwei
Festgottesdienste mit der „Kleinen Orgelsolomesse“ von Joseph Haydn feierlich gestaltet. Die
weltlichen Jubiläumsfeierlichkeiten mit Festakt und Unterhaltungsabenden fanden
am 17./ 18. November 1978 statt. Das 125–Jahr–Jubiläum wurde im 2003 mit diversen
Jubiläumsanlässen, einem Offenen Singen und mit einem eindrücklichen Festkonzert in der
Pfarrkirche Schüpfheim gefeiert.
Dirigenten:
1955 - 1979 Franz Hurni
1979 - 1989 Hans Zemp
1989 - 1993 Erwin Schnider
1993 - 2004 Markus Zemp
2005 - 2006 Rolf Stucki
2006 - 2014 Elsbeth Thürig-Hofstetter
2014 - 2017 Frauke Heinze
2017 - 2019 Lukas Punter
2019 - 2021 Ramona Remeš
2022 - Alsu Nigmatullina